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Dieses Kapitel beschreibt Operatoren für die 1D-Vermessung.
Mit der 1D-Vermessung können Kanten, d.h., Übergänge von hell nach dunkel oder von dunkel nach hell entlang einer definierten Linie oder eines Kreisbogens gefunden werden. Dies erlaubt die einfache und schnelle Vermessung der Ausmaße von Teilen mit hoher Genauigkeit. Sollen die Ausmaße von geometrischen Primitiven wie Kreise, Ellipsen, Rechtecke oder Linien, für deren Positionen, Ausrichtungen und geometrische Formen Näherungswerte vorhanden sind, vermessen werden, kann 2D-Messtechnik eine sinnvolle Alternative darstellen.
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Im Folgenden werden die einzelnen Schritte, die zur Benutzung der 1D-Vermessung benötigt werden, kurz beschrieben.
Zuerst muss ein Messobjekt generiert werden, welches die Region für die Vermessung beschreibt. Soll entlang einer Linie gemessen werden, ist die Region ein Rechteck. Soll entlang eines Kreisbogens gemessen werden, ist die Region ein Kreisringsegment. Die Generierung des Messobjekts erfogt über einen der Operatoren
Für eine automatische Ausrichtung des Messobjekts kann formbasiertes Matching (siehe Kapitel Matching / Formbasiert) hilfreich sein.
Für die eigentliche Vermessung wird dann typischerweise einer der folgenden Operatoren verwendet:
measure_pos findet geradlinige Kanten, die senkrecht zur Hauptachse des Messobjekts liegen und liefert die Positionen der Kantenmittelpunkte, die Kantenamplituden und die Distanzen zwischen aufeinanderfolgenden Kanten zurück.
measure_pairs findet geradlinige Kanten, die senkrecht zur Hauptachse des Messobjekts liegen und liefert die Positionen der Kantenmittelpunkte von Kantenpaaren, die Kantenamplituden von Kantenpaaren, die Distanzen zwischen den Kanten der Kantenpaare und die Distanzen zwischen aufeinanderfolgenden Kantenpaaren zurück.
measure_thresh findet Punkte mit einem bestimmten Grauwert entlang der Hauptachse des Messobjekts und liefert ihre Positionen und die Distanzen zwischen aufeinanderfolgenden Punkten zurück.
Alternativ, wenn zusätzliche Kanten vorhanden sind, die nicht zur Messung gehören, kann auch eine Fuzzy-Vermessung erfolgen. Hier müssen sogenannte Fuzzy-Funktionen definiert werden, die die Merkmale guter Kanten beschreiben. Mögliche Merkmale sind z.B. die Positionen, die Distanzen, die Grauwerte oder die Amplituden der Kanten. Die Funktionen werden mit create_funct_1d_pairs erstellt und an das Messtool mit set_fuzzy_measure oder set_fuzzy_measure_norm_pair übergeben. Basierend auf diesen Funtionen kann dan einer der folgenden Operatoren die am besten geeigneten Kanten auswählen:
fuzzy_measure_pos findet geradlinige Kanten, die senkrecht zur Hauptachse des Messobjekts liegen und liefert die Positionen der Kantenmittelpunkte, die Kantenamplituden, die Fuzzy-Bewertungen und die Distanzen zwischen aufeinanderfolgenden Kanten zurück.
fuzzy_measure_pairs findet geradlinige Kanten, die senkrecht zur Hauptachse des Messobjekts liegen und liefert die Positionen der Kanten von Kantenpaaren, die Kantenamplituden von Kantenpaaren, die Positionen der Mittelpunkte der Kantenpaare, die Fuzzy-Bewertungen, die Distanzen zwischen den Kanten der Kantenpaare und die Distanzen zwischen aufeinanderfolgenden Kantenpaaren zurück.
fuzzy_measure_pairing ist wie fuzzy_measure_pairs mit der Ausnahme, dass es über den Parameter Pairing zusätzlich möglich ist, sich überschneidende und ineinanderliegende Kantenpaare zu extrahieren.
Alternativ zur automatischen Extraktion von Kanten oder Punkten innerhalb des Messobjekts kann auch das eindimensionale Grauwertprofil senkrecht zur Hauptachse des Messobjekts extrahiert werden und daraus individuell die benötigte Information abgeleitet werden. Das Extrahieren des Grauwertprofils erfolgt mit dem Operator
Wird das Messobjekt nicht mehr gebraucht, erfolgt die Freigabe seines Handles mit
Zusätzlich zu den oben genannten Operatoren kann mit reset_fuzzy_measure eine Fuzzy-Funktion, die mit set_fuzzy_measure oder set_fuzzy_measure_norm_pair vorher gesetzt wurde, gelöscht werden, mit translate_measure der Referenzpunkt des Messobjekts an eine festgelegte Position verschoben werden, mit write_measure und read_measure das Messobjekt in eine Datei geschrieben und daraus wieder ausgelesen werden, und mit serialize_measure und deserialize_measure kann das Messobjekt serialisiert bzw. deserialisiert werden.
Im Folgenden werden die wichtigsten Begriffe, die im Umfeld der 1D-Vermessung verwendet werden, beschrieben:
Datenstruktur für eine rechteckige oder kreisringförmige Region, die für die Extraktion geradliniger Kanten senkrecht zu ihrer Hauptachse vorbereitet ist.
Ein Kreisbogen mit zugehöriger Dicke.
Weitere Details zur 1D-Vermessung finden sich im finden sich im „Solution Guide Basics“ und „Solution Guide on 1D Measuring“.
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